bedeuten ... beziehen

Ein Wort ist ein Bedeutungsträger und insofern sinnträchtig. Warum nur trächtig und nicht gebärend? Zum entbundenen Sinn bedarf es eines Satzganzen, das jedem in ihm enthaltenen Wort einen Sinnanteil zuweist. Das Ganze und damit der Sinn eines Satzes ist mehr als die Summe noch so vieler Wortbedeutungen. Deren Sinnbilanz kann außerhalb des Satzzusammenhangs niemals mehr als Null sein. Gewiss gibt es Fälle, in denen schon ein einzelnes Wort Sinn ergibt; wenn es nämlich so gebraucht wird, als wäre es ein Satz, zum Beispiel ein Ausrufesatz wie "Willkommen!" Dann steht aber das Ausrufezeichen sozusagen für ein zweites Satzglied, so dass eine Sinnbeziehung zustandekommt. Von einer solchen kann also nicht die Rede sein, wenn mehrere Wörter bzw. Satzglieder zusammenstehen, ohne die Form eines Satzes anzunehmen.

Immerhin können wir etwas Sinnvolles bei jedem verständlichen Wort spontan uns vorstellen und etwa bei einem Wortpaar uns wohlweislich überlegen. Das tue ich hier gerade bei dem Wortpaar "Beziehung ... Sinn". So ist es zu einer Reihe von Sinngebilden in Form von Sätzen gekommen. Diese Vorgehensweise ist genau die Herausforderung, die ich auf der hier eröffneten philosophischen Baustelle immer wieder annehmen will, anlässlich beliebiger Wortpaare. Schreibend will ich mir den Sinnbeziehungsreichtum bewusster als gewöhnlich machen, den der Wortschatz bereithält. Daraus mag auf dieser Baustelle zwar noch kein philosophisches Denkgebäude hervorgehen, aber zum Einüben der einschlägigen Baukunst könnte es durchaus taugen, zumal dann, wenn sich die Themenwahl durch eine derartige Sensibilität auszeichnet, dass daraufhin ein Denken, das an der Zeit ist, fast wie von selbst sich zu entwickeln vermag.

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