leben ... sterben

Unsere Fremdwörter "Zoo" (für Tierpark) und "Zoologie" (für Tierkunde) rühren vom altgriechischen Wort zóon (ζῷον) her. Damit ist aber nicht bloß das Tier bezeichnet, sondern alles Lebendige, Belebte, Lebhafte.

Im Grunde genügt irgendeine Art von Quicklebendigkeit, um von einem zóon sprechen zu können. Bedenkt man die physikalisch erwiesene ungeheuere Beweglichkeit alles Materiellen, dann gibt es eigentlich nichts Lebloses. Genau besehen, muss uns an allem natürlich wie künstlich Gegebenen das Kecke auffallen. Überall tut sich was, ist jede Menge los, herrscht Hochbetrieb.

Wenn es etwas zu fürchten gibt, dann bestimmt nicht einen Stillstand meinenden Tod, sondern allenfalls Lebensformen, welche eine gewohnte und insofern behagliche Ordnung vermissen lassen. Zu unseren Lebensgewohnheiten gehören denn auch schon immer Sterbensgewohnheiten, bei denen wir erfahren, dass das Leben trotzdem irgendwie weitergeht.

Nur die Sterblichen können Tode überleben und daher die Erkenntnis gewinnen, dass die allgegenwärtige Endlichkeit keineswegs für ein absolutes Ende spricht, vielmehr immer wieder einen neuen Anfang zur Folge hat, auch wenn sich im Angesicht keines Todes hinter den Vorhang schauen lässt, den er darstellt. Also undurchschaubar nimmt sich das zóon Welt-Geschichte aus.

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