Als früher Benutzer einer Schreibmaschine bestätigte Friedrich Nietzsche im Februar 1882 gegenüber seinem Sekretär Peter Gast dessen Eindruck: "Sie haben Recht – unser Schreibzeug arbeitet mit an unseren Gedanken ..." – Hier meine Gedanken dazu:
Das Verhältnis des Schreibens zum Denken lässt sich als eine Art
Recording auffassen. Audiorecorder zeichnen Hörbares auf, Videorecorder
(zusätzlich) Sichtbares. Denken kann man weder hören noch sehen, so dass
von einer anderen Art der Aufzeichnung Gebrauch zu machen ist, um es
erst einmal überhaupt in eine hör- oder sichtbare Form zu bringen. Dies
geschieht durch Zeichengebung: durch akustische Zeichengebung im Rufen
und Reden, durch optische im Zeigen und Schreiben.
Es versteht sich, dass auch die Arten der Aufzeichnung von Gedachtem zu
denken geben, aber nicht unbedingt mehr als irgendwelches andere
Denkbare. Jedenfalls ist ein Zusammenspiel von Gedachtem und Gedanken,
von Sein und Bewusstsein, anzunehmen. Je nach dem vorwiegenden
Zeichensprachgebrauch, also medialen Sein, stimmt sich das Denken
unterschiedlich auf diese Realität ein und bildet es ein
unterschiedliches Bewusstsein aus (Nietzsches 'Mitarbeit', siehe oben).
So, wie es überhaupt als eigene Realität mit der übrigen realen Welt in
Wechselbeziehungen steht.
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